Manuka Honig Tiere

Hunde Katzen Pferde Vögel | Anwendung Wirkung

Manuka gilt als heilende Substanz, dessen waren sich bereits die neuseeländischen Ureinwohner bewusst. Auch als das „braune Gold“ bezeichnet, gibt es Manuka-Honig schon seit einigen hundert Jahren. Mittlerweile hat er sich als regelrechtes Superfood etabliert, auf welches viele Menschen schwören. Es handelt sich dabei um ein Bienenerzeugnis, wobei die Biene aber nicht der Urheber der heilenden Wirkung ist. Diese entsteht durch die Pollen, mit der die Hautflügler den Honig herstellen. Bei der Manuka handelt es sich um den neuseeländischen Teebaum oder auch die Südseemyrte (Leptospermum scoparium). Um die wertvolle Heilwirkung des buschartigen Gewächses wissen nicht nur die Neuseeländer. Auch hierzulande ist sie schon angekommen. Als Honig verarbeitet, wird die Wirkung noch einmal vervielfacht. Doch nicht nur Menschen können von Manuka-Honig profitieren, auch für Tiere soll er äußerst gesund sein.

Honig als Heilmittel?

Honig gilt schon seit tausenden von Jahren als wirksames Heilmittel. Er enthält wertvolle Vitamine, Säuren und Wasserstoffperoxyd. So wirkt er sich positiv auf das Immunsystem aus und dient in Erkältungszeiten als bewährtes Hausmittel. Obwohl seine Kaloriendichte eher hoch und er nicht deutlich „besser“ als Zucker ist, gilt Honig insgesamt als gesundes Lebensmittel. Manuka-Honig unterscheidet sich von „normalem“ Honig dahingehend, dass er den Inhaltsstoff Methylglyoxal aufweist. Dieser kann im Kampf gegen unerwünschte Bakterien, zum Beispiel bei Hals- oder Magenschmerzen, oder zur Anwendung auf verletzten Hautstellen unterstützende Arbeit leisten. Im Allgemeinen ist er für die Haut sehr gesund. Das heißt, Manuka-Honig wirkt in erster Linie antibakteriell und kann so als Präventionsmittel genutzt werden. Auch für die äußere Anwendung zum Beispiel bei Hautekzemen oder Akne kann er lindernd wirken.

Die positive Wirkung auf Tiere

Für Hunde, Katzen und alle Kleintiere gilt: Menschliche Nahrungsmittel, vor allem in verarbeiteter Form, sind weitestgehend tabu. Auch gewürzte oder süße Lebensmittel sollten von Haustieren ferngehalten werden. Das gilt allerdings nicht für Manuka-Honig. Obwohl es sich dabei um ein süßes Nahrungsgut handelt, was von Menschen verzehrt wird, können Tiere davon kleine Einheiten verzehren. Dies ist auf drei verschiedene Arten möglich:

  • zur Prävention,
  • zur inneren Behandlung und
  • zur äußeren Behandlung.

Zur Förderung der Gesundheit Ihres Haustiers können Sie etwas von dem Honig in das Futter mischen oder dem Trinkwasser beisetzen. Damit stärken Sie das Immunsystem des Tiers und können das Krankheitspotenzial etwas eindämmen. Einige Tierbesitzer schwören darauf und konnten mit dieser Methode sogar ihre jährlichen Tierarztkosten eindämmen. Auch die Behandlung einer bereits vorhandenen Erkrankung kann mit Manuka-Honig unterstützt werden. Wie dies im Detail aussieht, hängt allerdings von dem jeweiligen Erkrankungstyp und dem Haustier ab. Im Prinzip können folgende Tierarten von dem Bienenerzeugnis profitieren:

  • Hunde,
  • Katzen,
  • Pferde,
  • Nager,
  • Vögel oder
  • Reptilien.

Hunde vertragen Manuka-Honig in der Regel sehr gut, selbiges gilt für Pferde. Auch Katzen oder Nager können damit behandelt werden. Vögel und Reptilien sollten nur zur äußerlichen Anwendung damit versorgt werden. Die Größe der Tiere spielt bei der Behandlung eine untergeordnete Rolle. Natürlich ist die Dosierung anzupassen, aber ausschlaggebender ist, wie gut das Tier den Zucker verstoffwechseln kann.

Der Einsatz von Manuka-Honig auf neuseeländischen Farmen

Farmern aus Neuseeland ist es Mitte des 19. Jahrhunderts aufgefallen, dass ihre Tiere gesünder leben, wenn sie ihrem Futter Manuka-Honig  beigemischt hatten. Zunächst waren das raue Klima und auch die dort wachsenden Futterpflanzen ungewohnt für die Tiere. Das führte dazu, dass sie häufiger unter Magenverstimmungen und Verdauungsproblemen litten. Dieses Problem konnte deutlich eingedämmt werden, als die Schafe und Ziegen tägliche eine Ration von dem Honig bekamen. Die Tiere kamen mit der neuen Umgebung besser zurecht, was sich sehr positiv auf die Tierzucht auswirkte. So wurde die Erkenntnis gewonnen, dass sich das neuseeländische Bienenprodukt positiv auf Tiere auswirkt, und wurde so ein fester Bestandteil der tierischen Ernährung.

Manuka-Honig für Hunde

Hunde können im Gegensatz zu Katzen die Geschmacksrichtung süß wahrnehmen. In der Regel mag der treue Vierbeiner süßen Geschmack sehr gern, weshalb es kein Problem darstellen sollte, ihm den Honig zu verabreichen. Zur Krankheitsvorbeugung und Stärkung des Immunsystems sowie zur Behandlung von gesundheitlichen Problemen ist eine Mindest-Konzentration von MGO 400+ zu empfehlen. Das heißt, auf ein Kilo kommen 400 mg Methylglyoxal. Während einer akuten Krankheitsphase kann bei dem Hund bedenkenlos auf MGO 500+ aufgestockt werden. Allerdings ist beim Verdacht einer schwerwiegenderen Krankheit erst der Tierarzt zu konsultieren, bevor die Eigenbehandlung eine Option wird. Im Falle von kleineren Verletzungen, zum Beispiel bei Abschürfungen an den Pfoten oder leichten Ekzemen, kann zunächst mit Manuka-Honig eine Linderung verschafft werden. Dasselbe gilt für leichte innerliche Beschwerden bakterieller oder viraler Art. Zur Gesundheitsförderung können Sie Ihren Hund täglich einen Teelöffel Honig verabreichen. Für kleine Rassen reicht eine halbe Ration aus, bei großen Hunden darf der Löffel auch gut gefüllt sein. Eine äußere Anwendung gestaltet sich als schwierig, da die Fellnasen die süße Masse sofort ablecken würden. Dem scharfen Geruchssinn des Tieres bleibt nichts lange verborgen. Hier empfiehlt es sich daher, auf geschmacksneutrale Manuka-Salben zurückzugreifen und die betroffenen Partien zu bandagieren. Bei Hunden in Gemeinschaftshaltung besteht zudem die Gefahr, dass andere Tiere die eingecremten Stellen ablecken.

Manuka-Honig für Katzen

Die Samtpfoten sind nicht nur sehr edle Wesen, sondern auch anspruchsvoll, wenn es um das Thema Futter geht. Mit dem süßen Manuka-Honig werden Sie das Tier nicht locken können. Der Grund, Katzen können nichts Süßes schmecken. Sie schmecken und riechen nur das, was nach der Süße von Honig übrig bleibt, und das ist nicht besonders schmackhaft. Dabei handelt es sich um bitteres und scharfes Methylglyoxal. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Katze das Futter einfach links liegen lässt, ist also recht hoch. Doch das hat auch Vorteile. Der Manuka-Honig kann zur äußeren Anwendung genutzt werden. Die Gefahr, dass sie die behandelten Stellen ablecken werden, ist hier eher gering. Siegt dann aber doch die Reinlichkeit des Tieres, helfen Bandagen. Natürlich können Sie es mit der inneren Anwendung probieren. Der Honig ist für die Katzen unbedenklich, auch wenn immer wieder der Zusammenhang mit dem für die Tiere schädlichen Teebaumöl hergestellt wird. Im neuseeländischen Teebaum beziehungsweise Manuka sind Phenole enthalten. Diese werden von Katzen eigentlich nicht vertragen und können zu schwerwiegenden Verdauungsstörungen führen. Daher dürfen die Samtpfoten auf keinen Fall mit Teebaumöl in Berührung kommen. Anders sieht es allerdings beim Manuka-Honig aus. Die Pollen des neuseeländischen Teebaums werden zwar von den Bienen aufgenommen, aber verdaut und zu Nektar verarbeitet. Durch die Verarbeitung zu Honig verschwinden die Phenole und so ist der Honig für Katzen nicht mehr gefährlich. Im Gegenteil, er wird von ihnen recht gut vertragen. Allerdings können Katzen empfindlicher auf die Behandlung als Hunde reagieren. Deshalb sollten Sie die Verträglichkeit an Ihrem Haustier erst einmal testen. Verabreichen Sie zu Beginn nur sehr geringe Dosen und erhöhen Sie diese schrittweise. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Manuka-Honig nicht zu warm (< 40 °C) verabreicht wird, damit die Inhaltsstoffe vollständig erhalten bleiben.

Manuka-Honig für Nager

Nager und Kleintiere sind die Freunde der Kinder. Kaninchen, Hamster und Mäuse sind nicht nur niedlich anzusehen, sondern können auch gut von Kindern versorgt werden. Doch hinsichtlich der Ernährung sollten die Eltern immer ein wachsames Auge auf die kleinen Nager haben. 
Die Verdauung von Kaninchen und Co. ist recht störungsanfällig, außerdem haben die Fellträger Infektionskrankheiten nur wenig entgegenzusetzen. Daher ist eine ausgewogene und artgerechte Ernährung wichtig. Ebenso ist es sinnvoll, das Immunsystem der Tiere zu stärken. Dafür ist Manuka-Honig ideal. Zum einen werden es Ihnen die Nager rein geschmacklich danken. Ein tägliches (süßes) Leckerli werden sie nur zu gern annehmen. Mischen Sie den Honig einfach unter das Futter, mehr als eine Konzentration von MGO 400+ ist nicht empfehlenswert. Auch wenn ein natürliches Produkt wie Honig kaum überdosiert werden kann, sei hier noch einmal auf den empfindlichen Verdauungstrakt der kleinen Tiere hingewiesen. Zur äußeren Anwendung ist der Honig bei den Nagern eher ungeeignet. Auch wenn er bei offenen Stellen und Ekzemen Linderung verschaffen könnte, würde das Tier den wohlschmeckenden Belag einfach ablecken. Nager sind zudem sehr reinliche Tiere, die einen großen Teil ihres Alltags mit Putzen beschäftigt sind. Es ist also unwahrscheinlich, dass die Honigbehandlung richtig wirken kann und vorher im Magen landet. Auch hier sollte auf die geschmacksneutralen Manuka-Salben zurückgegriffen werden.

Manuka-Honig für Pferde

Pferde oder auch andere Huftiere, wie Rinder oder Schafe sind naturgemäß sehr robust. Doch wie bei jedem anderen Tier auch, verfügen sie über spezifische Schwachstellen, auf die besonderes Augenmerk zu legen ist. Bei Pferden ist dies vor allem der Magen beziehungsweise die Verdauung. Das Verdauungssystem ist bei den edlen Rossen sehr komplex, was dazu führt, dass es leicht durcheinander geraten kann. Jeder Pferdebesitzer weiß, was das bedeutet: Gefährliche Koliken können bei dem Tier ein großes Leiden verursachen. Erkältungen sind bei großen Tieren auch keine Seltenheit. Bei leichteren Beschwerden kann Manuka-Honig helfen. Bei einer lebensgefährlichen Kolik darf natürlich nicht herumexperimentiert werden. Hier ist umgehend der Tierarzt zu konsultieren. Doch gerade zur Vorbeugung und Gesunderhaltung ist der Honig ideal. Pferde sind Feinschmecker, sie können sowohl Süßes als auch Salziges schmecken. Um eine Wirkung zu erzielen, muss die Dosis bei den großen Giganten natürlich angepasst werden. Hier empfiehlt sich eine Konzentration von MGO 500+ oder 600+. In Absprache mit dem Tierarzt können Sie dem Tier einen mit Manuka-Honig gesüßten Teebaumtee verabreichen, dieser kann beruhigend auf den Magen wirken. Auch zur äußeren Anwendung ist das süße Heilmittel ideal. Die Gefahr, dass der Honig abgeleckt wird, ist bei den großen Tieren geringer als bei den kleinen Freunden des Menschen. Decken Sie aber die behandelten Stellen ab, damit sie nicht zum Treffpunkt für Insekten werden oder sie andere Pferde auf der Koppel ablecken.   

Manuka-Honig für Vögel

Eine Behandlung mit Manuka-Honig kann sich positiv auf die Verdauung von Vögeln auswirken. Allerdings ist hier nur eine schwache Dosierung empfehlenswert, da der Honig sonst das Gegenteil bewirkt und eher zu Verdauungsproblemen führt. Für die äußere Behandlung auf dem Gefieder eignen sich nur Manuka-Salben. Purer Honig würde im Zuge der Gefiederpflege wieder weichen müssen, außerdem könnten die Federn verkleben.

Manuka-Honig für Exoten

Immer mehr Tierfreunde entscheiden sich für die Haltung exotischer Tierarten in einem Terrarium. Wie bei jedem anderen Tier trägt auch hier eine artgerechte Haltung zur Gesundhaltung bei. Was oftmals nicht ausbleibt, sind harmlose Kämpfe der Tiere untereinander oder kleine äußerliche Verletzungen. Dann kann Manuka-Honig zum Einsatz kommen, um die Wundheilung zu unterstützen. Von einer inneren Anwendung wird allerdings abgeraten, da die Darmflora von Schlangen, Echsen und Co. Schaden davon tragen könnte. Schuld daran ist die antibiotische Wirkung des Honigs. Die schlimmste Konsequenz ist, dass das Tier zwar regelmäßig frisst, aber dennoch einfach verhungert.    

Manuka-Honig für Fische und Insekten

Eine Behandlung mit dem neuseeländischen Bienenprodukt kommt für Fische nicht infrage. Das gilt sowohl für die innere als auch die äußere Anwendung. Auch Insekten oder Spinnen würden keinen Nutzen aus dem Honig ziehen. Zwar würden sie ihn über die Ernährung aufnehmen, aber das wäre ein unnötiges Unterfangen.

Spezieller Medihoney für Tiere?

Im Prinzip ist das neuseeländische Bienenprodukt in seiner Grundform ein antiseptisches Nahrungsmittel. Er enthält Methylglyoxal und einen hohen Zuckeranteil, was beides dazu führt, dass sich Bakterien kaum in ihm ansiedeln können. Um Wunden mit Honig zu versorgen, wird dennoch sterilisierter Honig, sogenannter Medihoney eingesetzt. Auch für Säuglinge ist Honig zunächst tabu, da er eben doch nicht 100 Prozent keimfrei sein muss. Es handelt sich dabei schließlich um ein Rohprodukt. Durch eine aufwendige Spezialbehandlung wird der Honig sterilisiert und damit zu Medihoney verarbeitet. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Für den Privatgebrauch wäre das zu kostspielig, vor allem wenn eine regelmäßige Einnahme angestrebt wird. Selbstverständlich möchten Sie für Ihre Tiere nur das Beste und daher ist natürlich der Medihoney die absolut optimale Wahl. Allerdings ist das Infektionsrisiko bei normalem Manuka-Honig so gering, dass er dem Tier bedenkenlos verabreicht werden kann. Achten Sie nur auf die passende Konzentration beziehungsweise Dosis und beobachten Sie das Tier in den ersten Tagen, nachdem Sie mit der Behandlung begonnen haben.

Fazit

Auch Tieren müssen die Schätze der Natur nicht vorenthalten werden. Manuka-Honig kann zu einem gestärkten Immunsystem führen und auch bei leichten Erkrankungen und Verletzungen zum Einsatz kommen. Mit einem Glas des Honigs können Sie sowohl für sich selbst als auch für Ihre geliebten Haustiere etwas Gutes tun. Natürlich ersetzt eine Behandlung mit dem Bienenprodukt nicht den Besuch beim Tierarzt, zumindest nicht in jedem Fall. Es ist aber möglich, dass Sie Ihr Tier so weit stärken, dass sich die Tierarztkosten etwas eindämmen lassen. Wie immer gilt: Vorbeugen ist besser als Nachsorge.

 

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Herbert Havera

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe
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